
Die Würmmühle ist eine Mühle mit umgebender Wohnbebauung im Gemeindegebiet der Stadt Dachau. Sie befindet sich kurz vor der Einmündung der Würm in die Amper. Der Mühlenbetrieb hat sich bis heute gehalten und wurde um eine Imkerei, einen Hühnerhof und einen Bestattungsbetrieb erweitert. Neben einem Mühlenladen gibt es einen Laden mit hofeigenen Produkten. Nahe der Mühle steht eine Feldkapelle aus dem 17. Jahrhundert.

. . . Würmmühle (Dachau) . . .
Um die Würmmühle herum lag aller Wahrscheinlichkeit nach die römische Straßenstation Ambra, die ein wichtiger Knotenpunkt für Straßenverbindungen in der Provinz Raetia war. An dieser Stelle der Amper befand sich eine Furt, die den Übergang auf einer derart wichtigen Städteverbindung bedeutend erleichterte. Hans Bauer zählte sieben Zubringer. Die wichtigsten Verbindungen durch Ambra liefen von Augsburg nach Salzburg, von Kempten nach Salzburg und von Ambra über Partenkirchen ins Inntal. Weitere Verbindungen führten nördlich zur Donau und weiter nach Regensburg, entlang der Amper und Isar zur Donau und weiter nach Passau und eine Verbindung über Föhring Richtung Wasserburg.[1][2]
Das erste Mal wurde der Mühlenbetrieb im 10. Jahrhundert urkundlich vom Bischof von Freising erwähnt. Neben dem Müllereibetrieb führte der Müller allerdings auch Reisende über die Furt in der Amper-Würm-Aue, damals einem verzweigten Mündungsgebiet, wie das bereits unter den Römern geschehen war. 1230 wurde das erste Mal eine Brücke bei der Würmmühle genannt.[3] Im 14. Jahrhundert wurde die Mühle – damals im Besitz der bayerischen Herzöge das erste Mal „Würmmühle“ genannt.[4]
Das Aufkommen der Flößerei ab dem Hochmittelalter aus den Alpen bzw. dem Alpenvorland ist auch an der Amper nicht vorbeigegangen. Der Straßenname „An der Floßlände“ nahe der Würmmühle lässt auf einen Trifthof östlich der Amper schließen. Die Würmmühle betrieb nachgewiesenermaßen mindestens im 18. Jahrhundert auch eine Sägemühle, die wahrscheinlich Teile des Floßholzes verarbeitete.[5][6][7]
. . . Würmmühle (Dachau) . . .