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Río Negro ist eine Provinz im südlichen Zentralargentinien. Sie gehört landschaftlich zum argentinischen Teil Patagoniens. Gemeinsam mit der Provinz Neuquén wird sie auch Comahue genannt.
. . . Río Negro (Provinz) . . .
Die Provinz ist geprägt vom Kontrast aus zwei sehr unterschiedlichen Regionen: Die Region der Küste und Meseta, die die östlichen drei Viertel der Provinz umfasst, ist eine karge Steppenlandschaft, durchbrochen von den durch künstliche Bewässerung begrünten Flusstälern des Río Colorado und vor allem des Río Negro. Am Atlantik wurden mehrere Strandbäder erschlossen, von denen jedoch nur Las Grutas einen Massentourismus anzieht. Dagegen ist der Andenraum im Westen ein feuchtes Waldgebiet mit zahlreichen Seen, bekannt als Argentinische Schweiz.
- San Carlos de Bariloche (100.000 Einwohner), eines der beliebtesten Reiseziele Argentiniens. Gelegen am riesigen See Nahuel Huapí, mit Skizentrum und zahlreichen Wandermöglichkeiten.
- Viedma (50.000 Einwohner) die Hauptstadt, nahe des Atlantiks. In der Umgebung gibt es viele reizvolle Strände (z.B. El Cóndor). Sollte 1986 Hauptstadt Argentiniens werden – wegen einem Machtwechsel wurde daraus aber nichts.
- General Roca (80.000 Einwohner), industrielles Zentrum im Nordwesten der Provinz
- San Antonio Oeste (20.000 Einwohner). Kleinstadt mit internationalem Exporthafen an der Atlantikküste. Bekannt vor allem für den Badeort im Viertel Las Grutas.
- El Bolsón (15.000 Einwohner), Hippie-Mekka in den Südanden.
- Nationalpark Nahuel Huapí
- Meseta de Somuncurá, Naturreservat in der Meseta
- Playas Doradas, kleiner, ruhiger Badeort im Süden der Provinz
Der Kontrast zwischen den beiden Hauptregionen macht den Reiz dieser Provinz aus. Während dabei die Andenregion um Bariloche schon seit Mitte des 20. Jahrhunderts ein beliebtes Reiseziel ist, stellen die Atlantikstrandbäder erst seit den 1980er Jahren für den Durchschnittstouristen eine Alternative zu den Badeorten der Provinz Buenos Aires dar. Touristisch noch kaum erschlossen ist die patagonische Steppe, insbesondere die Meseta de Somuncurá, ein von der Ausdehnung her riesiger, aber “nur” 1.600 m hoher felsiger Tafelberg.
Wirtschaftlich dominiert die Produktion von Obst im Hochtal des Río Negro, gefolgt vom Tourismus. Dennoch ist die Provinz die ärmste Patagoniens, auch da hier kein Erdöl oder Erdgas auf schnelle Gewinne hoffen ließen wie in Neuquén oder Chubut. Im argentinischen Vergleich liegt sie hier im Mittelfeld. Besonders prekär ist die Situation im zentralen Teil der Provinz, auf der offenen Meseta, auf der es noch zum Teil an grundlegender Infrastruktur fehlt. Auch die Hauptstadt Viedma, die 1986 zur Landeshauptstadt ausgerufen werden sollte, hat durch enorme Zuwanderung aus armen Gegenden des Landesinneren große soziale Probleme bekommen, weil für die Neubürger zu wenig wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten bestehen und es wenig Industrie gibt.
. . . Río Negro (Provinz) . . .