
Der Kreis Zschopau war ein Landkreis im Bezirk Karl-Marx-Stadt der DDR. Von 1990 bis 1994 bestand er als Landkreis Zschopau im Freistaat Sachsen fort. Sein Gebiet liegt heute im Erzgebirgskreis. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Zschopau.
. . . Kreis Zschopau . . .
Der Kreis Zschopau befand sich im Osten des Bezirks Karl-Marx-Stadt südöstlich der Bezirkshauptstadt.
Der Kreis befand sich am Übergang der unteren zu den mittleren Lagen des Erzgebirges. Landschaftlich war das Gebiet durch das Zschopautal und seine Seitentäler geprägt. Die höchste Erhebung waren die Greifensteine bei Ehrenfriedersdorf mit 731 m ü. NN, niedrigster Punkt das Zschopautal bei Witzschdorf mit 307 m ü. NN.
Der Kreis Zschopau grenzte im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Karl-Marx-Stadt-Land (bis 1953 und ab 1990 Chemnitz-Land), Flöha, Marienberg, Annaberg und Stollberg.
Der Kreis Zschopau entstand im Zuge der Kreisreformen in der DDR am 25. Juli 1952 aus Teilen der Landkreise Flöha, Annaberg und Marienberg.[1]
Folgende Gemeinden bildeten den Kreis Zschopau:
- vom Kreis Annaberg (6):
- Ehrenfriedersdorf, Gelenau, Herold, Jahnsbach, Neundorf und Thum
- vom Kreis Flöha (7)
- Börnichen i. Erzgeb., Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Schlößchen i. Erzgeb., Weißbach und Zschopau
- vom Kreis Marienberg (12)
- Drebach, Falkenbach, Gehringswalde, Grießbach, Großolbersdorf, Hilmersdorf, Hopfgarten, Scharfenstein, Schönbrunn, Streckewalde, Venusberg und Wolkenstein.
Bis zu seiner Auflösung kam es zu folgende Gemeindegebietreformen und Umgliederungen über die Kreisgrenzen hinweg:
- 4. Dezember 1952 Umgliederung von Neundorf in den Kreis Annaberg
- 4. Dezember 1952 Umgliederung von Waldkirchen/Erzgeb. und Witzschdorf vom Kreis Flöha in den Kreis Zschopau
- 1. Januar 1994 Zusammenschluss von Dittersdorf (Lkr. Chemnitz), Schlößchen/Erzgeb. und Weißbach zu Amtsberg
- 1. Januar 1994 Eingliederung von Hohndorf in Großolbersdorf
- 1. März 1994 Eingliederung von Witzschdorf und Dittmannsdorf (Lkr. Flöha) in Gornau/Erzgeb.
- 1. März 1994 Umgliederung der Siedlung Kamerun von Amtsberg (Ortsteil Dittersdorf) nach Kemtau (Lkr. Chemnitz)
Der Kreis Zschopau existierte bis zur ersten sächsischen Landkreisreform, ab dem 17. Mai 1990 als Landkreis Zschopau.[2] Mit Wirkung zum 1. August 1994 wurde das Territorium dem Landkreis Annaberg und dem Mittleren Erzgebirgskreis zugeschlagen.[1]
Bis 1990 entsprach das Amt dem des Vorsitzenden des Rates des Kreises.
- 8. Juni 1990–31. Juli 1994: Siegfried Trommer (CDU)
Das Zschopautal und insbesondere die Stadt Zschopau waren schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts ein industriell hoch entwickelter Raum. Nach dem Zweiten Weltkrieg erholte sich die Wirtschaft trotz der umfangreichen Reparationsleistungen an die Sowjetunion recht schnell. Größter Arbeitgeber waren das Motorradwerk Zschopau mit über 3500 Mitarbeitern und das DKK-Kühlschrankwerk in Scharfenstein mit Zweigbetrieb in Niederschmiedeberg. Ansonsten prägte vor allem die Textilindustrie die Region mit großen Betrieben in Gornau, Gelenau/Erzgeb., Venusberg und Zschopau, außerdem eine ganze Reihe Zulieferbetriebe an o. g. Werke. Zu erwähnen ist auch noch das Papierwerk in Wilischthal. Infolge der hohen Arbeitsplatzdichte hatte der Kreis eine größere Zahl Einpendler. Landwirtschaftlich genutzt wurden große Flächen des Kreises durch die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften der einzelnen Orte. Ein weiterer Wirtschaftszweig war der Tourismus mit einer größeren Zahl FDGB-Ferienheimen.
. . . Kreis Zschopau . . .