
Die Selbstbildnisse des Malers und Grafikers Albrecht Dürer gehören zu den bekanntesten Selbstporträts der Kunstgeschichte.
. . . Dürers Selbstbildnisse . . .
Diese im Alter von 13 Jahren angefertigte Zeichnung ist das älteste erhaltene Selbstporträt Albrecht Dürers. Gezeichnet hat er das Bild mit dem Silberstift, und dies in jenem Jahr, in dem er in der Werkstatt seines Vaters Albrecht Dürer des Älteren eine Lehre zum Goldschmied begann. Er selbst allerdings tendierte bereits zu dieser Zeit zum Malerberuf. Der junge Dürer präsentiert sich im Dreiviertelprofil mit Kappe und einem ausgestreckten Zeigefinger, dem sein Blick folgt. Der ausgestreckte Zeigefinger findet sich auch in Darstellungen des Apostels Johannes unter dem Kreuz, wie er überdeutlich auf dem Isenheimer Altar von Matthias Grünewald dargestellt ist.
Albrecht Dürer schuf dieses Bild mit Silberstift, einem Werkzeug, das keine Korrekturen zulässt. Gelernt hat er die Silberstifttechnik in der Goldschmiedewerkstatt seines Vaters.
Die spätere Inschrift zu diesem Porträt lautet:
- „Dz hab Ich aws eim spigell nach mir selbs kunterfet Im 1484 Jar Do ich noch ein kint was. Abrecht Dürer“
Vermutlich aus dem gleichen Jahr wie die Silberstiftzeichnung in Wien ist ein weiteres Bildnis eines dreizehnjährigen Jungen überliefert, das sich ehemals in den Sammlungen des Pommerschen Geschichtsvereins in Stettin befand. Dabei handelt es sich um eine auf Papier ausgeführte Ölmalerei, die das leicht nach rechts geneigte Brustbild eines Knaben zeigt. Diese trägt oben das nicht ganz sicher gedeutete Datum 1484 und unten die Aufschrift:
- im 13 iar was ich
Dieses Bild war Teil eines Kontobuches des Herzogs Philipp II. von Pommern und wurde 1927 von dem damaligen Kustos der Sammlung veröffentlicht.[1] 1928 wurde es von den Dürerforschern Hans und Erica Tietze eingehend untersucht. Aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes wollten sie sich nicht entscheiden, ob es sich um eine originale Arbeit des jungen Dürer oder um eine Kopie nach einem verlorenen Werk handelt. Allgemein anerkannt wurde allerdings die Ähnlichkeit des Dargestellten mit der Wiener Silberstiftzeichnung. Da die Ausführung des Bildes aber als sehr grob und für den jungen Dürer nicht würdig bezeichnet wurde, geht man heute mehrheitlich davon aus, dass es sich um eine, wahrscheinlich gegen 1500 in Augsburg angefertigte Kopie handelt.[2]
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